Vorspann: WildFehring GmbH
Film: Verena Westphal
Zeitmangel, Stress, Überarbeitung. Die Tendenz zur Rastlosigkeit und Beschleunigung des Lebenstempos ist für viele deutlich spürbar. „Sry bsy“ ist ein absurder und schwarz-humoriger 2D-Animationsfilm über Obsessionen, Zwänge und Entfremdung, der die Paradoxie des modernen Selbstverständnisses vorführt.
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Wissenschaftlicher Hintergrund
In meiner Bachelor-Arbeit, dem 2D-Animationsfilm „sry bsy“, beschäftige ich mich mit den Themen Zeit-, Leistungs- und Optimierungsdruck, die mit der Beschleunigungs- und Steigerungslogik in kapitalistischen Gesellschaftssystemen einhergehen. Das „Burnout-Syndrom“, das immer häufiger als physische und psychische Folge dieses „blinden Mitlaufens“ im Hamsterrad auftritt, wird in meinem Animationsfilm auf überspitzte und absurde Weise dargestellt. Als wesentliche Inspirationsquellen dienten mir das Buch „Zeitwohlstand“ (Konzeptwerk Neue Ökonomie, 2014) sowie die Dokumentation „Speed“ von Florian Opitz (2012).
Bezug zum Thema
„Sry bsy“ beschäftigt sich auf ironische Weise mit dem Thema „Selbstoptimierung“. Die Protagonistin versucht verzweifelt, ihren stetig wachsenden Aufgabenberg zu bewältigen und ist bemüht, so wenig Zeit wie möglich für vermeintlich nebensächliche Aktivitäten, wie beispielsweise essen oder trinken, aufzuwenden. In ihrem Arbeitswahn greift sie schließlich zu irrationalen und absurd-kreativen Mitteln, um ihren Körper so zu optimieren, dass seine Bedürfnisse möglichst zeiteffektiv gestillt werden können. Der durch Zeitmangel, Leistungsdruck und den daraus resultierenden Drang zur Selbstoptimierung ausgelöste allmähliche physische und psychische Zerfall der Protagonistin wird auf ironische und überspitzte Weise dargestellt, was „sry bsy“ erschreckend und amüsant zugleich macht.